29. Juni 2022 / Aus aller Welt

Überfischung der Weltmeere nimmt weiter zu

Die Meere werden vielerorts gnadenlos ausgeplündert. Die Umweltschutzorganisation WWF warnt vor einer ökologischen Katastrophe.

Fischer im Fischereihafen von Xiangzhi in der südostchinesischen Provinz Fujian.

Ungeachtet aller Warnrufe nimmt die rücksichtslose Plünderung der Weltmeere weiterhin rapide zu. Bereits 35,4 Prozent aller Fischbestände waren 2019 überfischt. Das geht aus dem Fischereibericht der Welternährungsorganisation (FAO) hervor, der am Mittwoch auf der zweiten Ozeankonferenz der Vereinten Nationen in Lissabon veröffentlicht wurde.

Das seien 1,2 Punkte über dem Wert von 2017, sagte Karoline Schacht von der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland der Deutschen Presse-Agentur.

Fischerei-Expertin Schacht warnt: «Ohne Richtungswechsel steuern wir weiter auf eine ökologische Katastrophe zu.» In einer Mitteilung von WWF erklärte sie, die Entwicklung sei «fatal für die Ernährungssicherheit von mehreren Milliarden Menschen» und müsse als «schrilles Warnsignal verstanden werden».

Die Überfischung muss gestoppt werden

Die steigende Nachfrage einer wachsenden Weltbevölkerung treffe auf überfischte und schrumpfende Fischbestände. Der WWF fordert wirksame Fischerei-Kontrollen, nachhaltige Fangmengen, ein Verbot zerstörerischer Fangpraktiken und ein ökosystembasiertes Fischereimanagement, um Überfischung und Artensterben zu stoppen.

Laut FAO kletterte die gesamte Nutzung von Wassertieren und Algen nach den jüngsten vorliegenden Zahlen von 2020 auf den Rekordwert von 214 Millionen Tonnen, davon sind 178 Millionen Tonnen Tiere. Darin sind Fänge und Aquakultur aus Meer- und Süßwasser zusammengefasst. Das seien bei den Wassertieren im Schnitt 30 Prozent mehr als in den 2000er Jahren sowie 60 Prozent mehr als in den 1990er Jahren.

FAO-Generalsekretär Qu Dongyu erklärte, das Wachstum der Fischerei und der Aquakultur seien zwar für die Beendigung von Hunger und Unterernährung auf der Welt von entscheidender Bedeutung. Aber eine Umgestaltung des Sektors sei nötig. Man müsse sicherstellen, dass Lebensmittel aus dem Wasser nachhaltig gefischt würden, der Lebensunterhalt der Fischer gesichert werde und die aquatische Lebensräume und die biologische Vielfalt geschützt würden, betonte er.

Knapp 30 Staats- und Regierungschefs, weitere Politiker sowie Wissenschaftler, Aktivisten und Vertreter von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen diskutieren in Portugals Hauptstadt bis Freitag darüber, wie die Ressourcen der von Überfischung, aber auch von Vermüllung, von dem Menschen verursachten Klimawandel und von Versauerung zunehmend bedrohten Weltmeere besser geschützt und möglichst nachhaltig genutzt werden können.


Bildnachweis: © Song Weiwei/XinHua/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Großeinsatz an Wuppertaler Gymnasium nach Notruf
Aus aller Welt

Vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm an einer Schule. Die Abi-Prüfungen werden unterbrochen.

weiterlesen...
Karrierechance beim Mobilfunk-Experten in Rietberg: Werde Teil des Puzzle mobilE Teams!
Job der Woche

Bewirb Dich noch heute für die Position als Verkäufer/in (m/w/d) und starte Deine Karriere im Einzelhandel!

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Großeinsatz an Wuppertaler Gymnasium nach Notruf
Aus aller Welt

Vor acht Wochen kam es in Wuppertal an einem Gymnasium zu einer Amoktat mit acht Verletzten. Jetzt gab es wieder einen Alarm an einer Schule. Die Abi-Prüfungen werden unterbrochen.

weiterlesen...
WHO empfiehlt nach Vogelgrippe-Fund pasteurisierte Milch
Aus aller Welt

Nach der Entdeckung des Vogelgrippevirus in unpasteurisierter Milch in den USA taucht die Frage auf: wie sicher ist Milch? Die WHO empfiehlt pasteurisierte Produkte.

weiterlesen...