22. März 2022 / Aus aller Welt

Bislang keine Überlebenden nach Flugzeugabsturz in China

Nach dem Absturz einer Maschine auf Flug MU5735 sind Rettungskräfte zur Unglücksstelle vorgedrungen. Die Bergung des Flugschreibers könnte Anhaltspunkte liefern, wie es zum plötzlich Sturzflug kommen konnte.

Rettungskräfte im Einsatz.

Beim Absturz einer Passagiermaschine im Süden Chinas sind vermutlich alle 132 Insassen ums Leben gekommen.

Wie der chinesische Staatssender CCTV am Dienstag rund 18 Stunden nach dem Absturz berichtete, wurden Wrackteile der Boeing gefunden, jedoch noch keine Überlebenden. Mehrere Hundert Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren im Einsatz. Behörden gaben noch keine offiziellen Opferzahlen bekannt.

Die etwa sieben Jahre alte Boeing 737 der Fluggesellschaft China Eastern Airlines war am Montag plötzlich mehr als 8800 Meter in die Tiefe gestürzt, wie die Luftfahrtbehörden mitteilten. Auf einem Video war zu sehen, wie die Maschine kopfüber abstürzte. An Bord waren 123 Passagiere und neun Crewmitglieder. Das Unglück passierte in einer entlegenen, hügeligen Gegend nahe der Stadt Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi. Das Flugzeug mit der Flugnummer MU5735 war auf dem Weg von Kunming in der Provinz Yunnan nach Guangzhou in der Provinz Guangdong.

Laut Staatsmedien wurden an der von Bergen umgebenen Absturzstelle neben Trümmerteilen auch Überreste von Ausweis-Dokumenten und Geldbörsen entdeckt. Der Flugschreiber, der Anhaltspunkte über die Unglücksursache liefern könnte, wurde zunächst nicht gefunden.

Die Bodenüberwachung stellte gegen 14.20 Uhr am Montag fest, dass die Maschine plötzlich stark an Höhe verlor, schilderte Zhu Tao, Direktor des Büros für Flugsicherheit der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde, am Dienstag auf einer Pressekonferenz den Absturzherhang. Es sei mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen, doch habe die Crew nicht geantwortet. Um 14.23 Uhr sei das Signal dann verschwunden.

Nach Daten der Website FlightRadar24.com konnte das Flugzeug nach einem ersten rasanten Sturzflug kurzzeitig wieder etwas Höhe Gewinnen, setzte dann den Sturz jedoch fort.

«Mit den derzeit verfügbaren Informationen ist es unmöglich, ein klares Urteil über die Unfallursache zu fällen», sagte Zhu Tao weiter. In einem nächsten Schritt werde ein Untersuchungsteam Beweise sammeln und sich vor allem auf die Suche nach dem Flugschreibers konzentrieren.

Wie die Zeitung «Global Times» berichtete, sagte China Eastern sämtliche Flüge mit Maschinen vom betroffenen Typ 737-800NG ab. Bei anderen Gesellschaften seien jedoch über 850 Flüge mit dem Modell geplant gewesen. Staatsmedien berichteten, dass am Dienstag rund 70 Prozent sämtlicher Flüge in China abgesagt wurden. Jedoch wurde darauf verwiesen, dass es wegen der Pandemie-Lage zuletzt immer wieder eine hohe Ausfallquote gegeben habe.

Chinas Luftfahrt blickt auf ein relativ sicheres Jahrzehnt zurück. Das letzte große Flugzeugunglück geschah im August 2010 in Yichun in der Provinz Heilongjiang in Nordostchina. Bei der Bruchlandung eines Flugzeugs vom brasilianischen Typ Embraer der Henan Airlines kamen 44 Insassen ums Leben, 52 überlebten.

Der US-Flugzeugbauer Boeing kündigte eine Unterstützung an. «Unsere Gedanken sind bei den Passagieren und der Besatzung von China Eastern Airlines Flug MU5735», teilte der Konzern mit. Technische Experten stünden bereit, um bei der Untersuchung der Unglücksursache unter der Führung der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde zu helfen.

China hatte erst kürzlich ein Flugverbot für Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max aufgehoben. Dieses war verhängt worden, nachdem zwei Maschinen dieses Typs 2018 in Indonesien und 2019 in Äthiopien abgestürzt waren.


Bildnachweis: © Zhou Hua/Xinhua/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Startet mit spannenden Herausforderungen in die Berufswelt!
Job der Woche

Wir stellen Euch die Ausbildungsplätze bei der RMW Wohnmöbel GmbH & Co. KG vor

weiterlesen...
Kreativer Kopf und Ästhetik-Kenner gesucht!
Job der Woche

Werde ein Teil von IP44.DE outside lighting als Grafikdesigner

weiterlesen...
Aufbau und Inhalte eines Immobilienexposés
Wusstest du das?

Die SKW gibt uns einen Einblick

weiterlesen...

Neueste Artikel

Asteroiden-Probe wird womöglich schon morgen untersucht
Aus aller Welt

In gut 150 Jahren könnte der Asteroid Bennu der Erde recht nahe kommen. Nicht nur deshalb will die Nasa ihn ganz genau erforschen. Was jetzt geplant ist.

weiterlesen...
Italienischer Mafiaboss Messina Denaro gestorben
Aus aller Welt

Matteo Messina Denaro galt als letzter großer Boss der Cosa Nostra. Auf sein Konto gingen viele Morde und andere brutale Verbrechen der Mafia. Nun ist er an den Folgen eines Krebsleidens gestorben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Asteroiden-Probe wird womöglich schon morgen untersucht
Aus aller Welt

In gut 150 Jahren könnte der Asteroid Bennu der Erde recht nahe kommen. Nicht nur deshalb will die Nasa ihn ganz genau erforschen. Was jetzt geplant ist.

weiterlesen...
Italienischer Mafiaboss Messina Denaro gestorben
Aus aller Welt

Matteo Messina Denaro galt als letzter großer Boss der Cosa Nostra. Auf sein Konto gingen viele Morde und andere brutale Verbrechen der Mafia. Nun ist er an den Folgen eines Krebsleidens gestorben.

weiterlesen...