Bei Polizei und Rettungsdienst in Deutschland ist es zu Störungen beim Digitalfunk gekommen. Angaben von Behörden zufolge handelte es sich um ein bundesweites Problem. Ursache seien Netzwerkprobleme gewesen, teilte die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben am Abend mit. «Bei der Prüfung der Systemtechnik wurden Netzwerkprobleme als Fehlerursache lokalisiert und behoben.» Hinweise auf einen Cyberangriff gab es zunächst nicht. Betroffen waren unter anderem Bremen, Brandenburg, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, das Saarland und Thüringen. Am Abend kam aus einigen Ländern Entwarnung. Auch die Bundespolizei meldete Probleme. Die Störung habe Auswirkung auf die Wahrnehmung von Aufgaben gehabt, teilte ein Sprecher am Abend mit, ohne nähere Angaben zu machen. Der Netzbetreiber habe die Beseitigung der Störung eingeleitet, das zeige bereits Wirkung. «Tatsächlich liegt aktuell eine Störung im BOS-Digitalfunknetz vor», hatte ein Sprecher der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) am frühen Abend mitgeteilt. Und: «Die BDBOS und alle Partner befinden sich mit höchster Priorität in der Ursachenanalyse, um die Störung schnellstmöglich zu beheben.» BOS steht für «Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben». Laut der Bundesanstalt dauerte die Störung zwei Stunden. Unklar war, ob alle betroffenen Stellen am Abend wieder ohne Probleme arbeiteten. «Nach aktuellem Kenntnisstand waren hiervon zahlreiche Basisstationen und Leitstellen in verschiedenen Teilen des Bundesgebiets betroffen.» Die Notruf-Nummern von Polizei und Feuerwehr, die über ein anderes System laufen, waren von dem Ausfall nicht betroffen. Für ihre interne Kommunikation mussten die Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zeitweilig auf andere Kommunikationsmittel ausweichen. «Derzeit liegen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) keine Informationen zu einem Cyberangriff als Ursache der Störung vor», sagte eine Sprecherin der Behörde. Das Nationale IT-Lagezentrum im BSI stand dazu im Kontakt mit der Bundesanstalt sowie dem Lagezentrum des Bundesinnenministeriums. Die Behörde nennt den BOS-Funk als Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, der mit mehr als 5.000 Basisstationen 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands versorge. «Der Digitalfunk BOS macht eine bundesweite und organisationsübergreifende Verständigung möglich», schreibt die Behörde. «Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten und vereinfacht die Zusammenarbeit – nicht nur bei einfachen Einsätzen im Alltag, sondern gerade auch bei komplexen Einsatzlagen, in Krisensituationen und in Katastrophenfällen.» Wie verschiedene Lagezentren und Leitstellen von Rettungsdienst und Feuerwehr der dpa mitteilten, sind mehrere Bundesländer betroffen. Allerdings waren die Ausfälle nicht flächendeckend und in den verschiedenen Regionen auch unterschiedlich lang andauernd. Die Berliner Feuerwehr teilte mit, ebenfalls betroffen zu sein. Die Feuerwehr sei aber durchgehend handlungsfähig, sie könne zur Kommunikation andere Systeme nutzen. Auch die Berliner Polizei sprach von einer Störung. Am Abend lief es dann wieder problemlos in der Hauptstadt. «Seit kurz nach 18 Uhr kann wieder störungsfrei gefunkt werden», teilte die Polizei auf der Plattform X mit. In Niedersachsen sprach das Innenministerium von einer kurzen landesweiten Störung. Probleme gab es streckenweise auch in Thüringen. Sachsen ist laut dem Lagezentrum ebenfalls betroffen. In der Rettungsleitstelle Westmecklenburg in Schwerin hieß es, man sei zwar betroffen von dem Ausfall, aber voll handlungsfähig. Man habe noch andere Wege, mit den Kollegen zu kommunizieren. Die Feuerwehr sei für die Bürger normal zu erreichen und genauso schnell wie sonst am Einsatzort, sagte ein Sprecher. Aus dem NRW-Innenministerium heißt es, man sei über die bundesweite Störung zwar informiert und habe dies auch an die Dienststellen der Polizei weitergegeben. Aus der Kölner Leitstelle der Polizei hieß es, dass der Funk nur eine knappe Viertelstunde ausgefallen war. Der Berlin Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, sagte: «Der weitreichende Zusammenbruch des Digitalfunks ist der Super-Gau für unsere Sicherheitsbehörden und zeigt uns, wie anfällig unsere digitale Infrastruktur ist und wie fahrlässig es ist, sich auf Monopollösungen zu verlassen.» Kommunikation sei heute wichtigstes Einsatzmittel. «Von ihr können Ende des Tages Leben und Tod abhängen.»Problem tauchte am Nachmittag auf
Notruf nicht betroffen
Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten
Mehrere Länder betroffen - manche mehr, andere weniger
GdP-Chef: Zeigt, wie anfällig digitale Infrastruktur ist
Bildnachweis: © ---/dpa
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Digitalfunk gestört - Netzwerkproblem ist Ursache
Bundesweit sind Polizei und Rettungsdienste von einem Ausfall der digitalen Kommunikation betroffen gewesen. Die Ursache ist nun gefunden.
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