31. Dezember 2021 / Aus aller Welt

Corona bremst Weltluftverkehr aus - Weniger tödliche Unfälle

Durch die corona-bedingten Einschränkungen im Luftverkehr sinken nicht nur die Passagierzahlen, sondern auch die Opferzahlen. Über die konkreten Auswirkungen berichten nun Unfallforscher.

Ermittler inspizieren ein Wrackteil des Sriwijaya Air Flugzeugs SJ-182. Die Überreste wurden aus der Javasee geborgen, wo das Passagierflugzeug am 09.01.2021 abgestürzt war. (Archivbild)

Die Opferzahlen im Weltluftverkehr sind in der Corona-Pandemie Unfallforschern zufolge wie die Passagierzahlen stark gesunken.

«Nach aktuellem Stand sind wir bei 168 Todesopfern für das Jahr 2021, was gegenüber 2020 fast eine Halbierung der Zahlen bedeutet und sogar um 505 unterhalb des Durchschnittswertes der letzten 25 Jahre liegt», sagte Jan-Arwed Richter vom Hamburger Flugunfallbüro Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre (JACDEC) der Deutschen Presse-Agentur.

Bei Airline-Unfällen wurden nach einer für das Luftfahrtmagazin «Aero International» (Februar-Ausgabe) erstellten JACDEC-Analyse weltweit 30 Verkehrsmaschinen zerstört oder irreparabel beschädigt. Insgesamt zählten die Unfallforscher global 671 Unfälle und Zwischenfälle, von denen sich viele mit kleineren Propellermaschinen oder auf Fracht-, Test-, Überführungs- oder Spezialflügen ereigneten.

Allein in den USA gab es vier spektakuläre Unglücke, bei denen aber keine Menschenleben zu beklagen waren. Als schlimmsten Unfall führt JACDEC den Absturz einer Boeing 737-500 vor Indonesien an, bei dem am 9. Januar 62 Menschen ums Leben kamen. Die Unfallursache wird noch untersucht.

Weltweit wurden 2021 laut des internationalen Branchenverbands IATA 2,3 Milliarden Fluggäste befördert. IATA schätzt die Verluste der Branche durch den coronabedingten Einbruch der Flugaktivität übers gesamte Jahr auf bis zu 51,8 Milliarden Dollar. Für 2022 erwartet der Verband ein Anziehen auf 3,4 Milliarden Passagiere - was etwa dem Stand von 2014 entsprechen würde. Zum Vergleich: Vor dem Einbruch durch die Corona-Restriktionen lag die Zahl der beförderten Fluggäste noch bei 4,5 Milliarden.

Das Flugunfallbüro JACDEC registriert und analysiert seit rund drei Jahrzehnten die Unglücke und schweren Zwischenfälle der Zivilluftfahrt. Erfasst werden dabei alle Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Gewicht oder mehr als 19 Sitzen.


Bildnachweis: © Dita Alangkara/AP/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Startet mit spannenden Herausforderungen in die Berufswelt!
Job der Woche

Wir stellen Euch die Ausbildungsplätze bei der RMW Wohnmöbel GmbH & Co. KG vor

weiterlesen...
Kreis Gütersloh radelt rund 1,6 Millionen Kilometer
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Beim Stadtradeln im Kreis Gütersloh gab es in diesem Jahr ei-nen neuen Rekord: Insgesamt fuhren 7366...

weiterlesen...
Aufbau und Inhalte eines Immobilienexposés
Wusstest du das?

Die SKW gibt uns einen Einblick

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kranke Modehunde? Forscher prangert Zucht-Trends an
Aus aller Welt

Kurznasige Möpse mit Atemnot, Krebs in frühen Jahren: Viele Hunde entwickeln rassebedingt gesundheitliche Probleme. Tierpathologe Achim Gruber nennt sie «Geschundene Gefährten». Was muss sich ändern?

weiterlesen...
Das Erbe der DDR: Von Ampelmännchen bis Halloren-Kugeln
Aus aller Welt

Trabis kennt jeder, wenn es um die DDR geht. Aber was ist mit dem kürzeren Abitur und Broilern? Auch nach der deutschen Wiedervereinigung vor genau 33 Jahren lebt ein Teil der DDR weiter.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kranke Modehunde? Forscher prangert Zucht-Trends an
Aus aller Welt

Kurznasige Möpse mit Atemnot, Krebs in frühen Jahren: Viele Hunde entwickeln rassebedingt gesundheitliche Probleme. Tierpathologe Achim Gruber nennt sie «Geschundene Gefährten». Was muss sich ändern?

weiterlesen...
Das Erbe der DDR: Von Ampelmännchen bis Halloren-Kugeln
Aus aller Welt

Trabis kennt jeder, wenn es um die DDR geht. Aber was ist mit dem kürzeren Abitur und Broilern? Auch nach der deutschen Wiedervereinigung vor genau 33 Jahren lebt ein Teil der DDR weiter.

weiterlesen...