13. April 2022 / Aus aller Welt

Corona-Fallzahlen in Shanghai steigen trotz Lockdown an

Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen am Montag ist die Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole weiter im Lockdown. Es gibt zunehmend Unmut über die Situation.

Lieferanten in Schutzanzügen tragen Tüten mit Lebensmitteln zum Tor einer Wohnanlage.

Trotz des strengen Lockdowns in Shanghai steigt die Zahl der Corona-Infektionen in der ostchinesischen Hafenstadt weiter an.

Die Behörden berichteten am Mittwoch einen Höchststand von 26.330 gemeldeten neuen Ansteckungen am Vortag. Die große Mehrheit der Fälle ist asymptomatisch. Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren und zählt die meisten der landesweit knapp 28.000 Fälle.

Privater Verkehr untersagt - Geschäfte geschlossen

Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen am Montag ist die große Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole weiter von Ausgangssperren betroffen. Die Stadtregierung untersagte am Mittwoch auch privaten Verkehr auf den Straßen für Bewohner, die ihre Wohnungen wieder verlassen durften. Die meisten Geschäfte sind aber unverändert geschlossen. Bei Volkswagen standen Werke in Shanghai wie auch in Changchun in Nordostchina weiter still.

Obwohl in Shanghai die Ausgangssperren in Wohngebieten aufgehoben werden sollen, wo es in den vergangenen zwei Wochen keine Infektion gegeben hat, gibt es Aufforderungen der Nachbarschaftskomitees oder Hausverwaltungen an Bewohner, ihre Apartments oder die Wohnanlagen aus Vorsicht trotzdem nicht zu verlassen. So war unklar, wie viele Menschen überhaupt von Lockerungen profitieren.

Wachsender Unmut in der Bevölkerung

In dem Wirtschafts- und Finanzzentrum Chinas gibt es zunehmend Unmut über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln, Probleme mit medizinischer Versorgung oder die Trennung von infizierten Kindern von ihren Eltern wegen Quarantäne. Es gibt sogar Klagen über Hunger isolierter Bewohner und unbestätigte Berichte über Todesfälle von Patienten, die wegen anderer Erkrankungen als Covid-19 nicht schnell genug zur Behandlung ins Krankenhaus kommen können.

Das bevölkerungsreichste Land der Welt hat seit zwei Jahren recht erfolgreich eine strenge Null-Covid-Strategie verfolgt, so dass das Leben weitgehend normal lief. Seine strikten Methoden wie Ausgangssperren, Massentests, Zwangsquarantäne und Abschottung zum Ausland haben aber durch die sich schnell verbreitende Omikron-Variante BA.2 an Wirksamkeit verloren. In Shanghai sind Zehntausende unter teils schwierigen Umständen in provisorischen Quarantäne-Lagern untergebracht.


Bildnachweis: © Uncredited/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Startet mit spannenden Herausforderungen in die Berufswelt!
Job der Woche

Wir stellen Euch die Ausbildungsplätze bei der RMW Wohnmöbel GmbH & Co. KG vor

weiterlesen...
Kreis Gütersloh radelt rund 1,6 Millionen Kilometer
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Beim Stadtradeln im Kreis Gütersloh gab es in diesem Jahr ei-nen neuen Rekord: Insgesamt fuhren 7366...

weiterlesen...
Kreativer Kopf und Ästhetik-Kenner gesucht!
Job der Woche

Werde ein Teil von IP44.DE outside lighting als Grafikdesigner

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mai Thi Nguyen-Kim: «Wissenschaft geht uns alle etwas an!»
Aus aller Welt

Millionen sahen 2020 ihr Video «Corona geht gerade erst los» auf Youtube. Viele lesen ihre Bücher, schauen ihr im Fernsehen zu. Nun ist Wissenschaftsjournalistin mit einem Sprach-Preis geehrt worden.

weiterlesen...
Amazonasgebiet: Über 100 tote Flussdelfine entdeckt
Aus aller Welt

Die genaue Todesursache der Tiere muss noch ermittelt werden. Besteht ein Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in dem Gebiet?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mai Thi Nguyen-Kim: «Wissenschaft geht uns alle etwas an!»
Aus aller Welt

Millionen sahen 2020 ihr Video «Corona geht gerade erst los» auf Youtube. Viele lesen ihre Bücher, schauen ihr im Fernsehen zu. Nun ist Wissenschaftsjournalistin mit einem Sprach-Preis geehrt worden.

weiterlesen...
Amazonasgebiet: Über 100 tote Flussdelfine entdeckt
Aus aller Welt

Die genaue Todesursache der Tiere muss noch ermittelt werden. Besteht ein Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in dem Gebiet?

weiterlesen...