10. März 2025 / Aus aller Welt

«Donauwalzer» reist ins All - 13.743 Noten suchen Paten

Das hätte Stanley Kubrick sicher gefreut. Der «Donauwalzer», seit seinem Film «2001: Odyssee im Weltraum» die inoffizielle Hymne des Alls, wird bei einem Live-Konzert ins Universum geschickt.

Der «Donauwalzer» macht sich demnächst auf die Reise zur 25 Milliarden Kilometer entfernten Sonde Voyager 1. (Archivbild)

Der weltberühmte Walzer «An der schönen blauen Donau» wird in die unendlichen Weiten des Alls geschickt. Die Wiener Symphoniker spielen das Stück von Walzerkönig Johann Strauss am 31. Mai im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien. Eine «Deep-Space-Antenne» der European Space Agency (ESA) in Spanien wird das Signal an die Sonde Voyager 1 funken, wie der Chef des Wien Tourismus, Norbert Kettner, sagte. 

Damit werde ein historisches Versäumnis wettgemacht, so Kettner. Beim Start 1977 seien der Sonde auf einer vergoldeten Kupfer-Schallplatte neben Geräuschen, Grußbotschaften und Bildern zwar auch 27 Musikwerke unter anderem von Bach, Beethoven und Mozart für etwaige ferne Zivilisationen mitgegeben worden.

Ausgerechnet der «Donauwalzer», dank seiner Momente der Schwerelosigkeit die inoffizielle Hymne des Alls, fehle, so der Tourismus-Chef. So diene das Stück Astronauten als Aufwach-Musik und umrahme Andock-Manöver.

Erst Kritik, dann große Begeisterung

Den «Donauwalzer» hatte Regisseur Stanley Kubrick (1928-1999) für seinen ikonischen Science-Fiction-Film «2001: Odyssee im Weltraum» als Musik-Ergänzung ausgewählt. Die Entscheidung wurde zum Filmstart 1968 von Kritikern bemängelt, gilt seit langem aber als brillant.

Die Kampagne von Wien Tourismus ist Teil der Events zum 200. Geburtstag von Strauss. Die ESA wiederum, an der 23 Staaten beteiligt sind, feiert am 31. Mai ihren 50. Gründungstag. 

Können Daten in weiter Ferne noch gelesen werden?

Die Sonden Voyager 1 und Voyager 2 haben sich seit ihrem Start 1977 rund 25 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Sie ziehen ihre Bahn nun außerhalb des Sonnensystems. Das Signal werde bis zur Voyager 1 rund 23 Stunden brauchen, hieß es.

Ob das Signal bei seiner weiteren Reise aufgrund seiner schwächer werdenden Intensität noch gelesen werden könne, hänge von den technischen Mitteln anderer Zivilisationen ab, so ein Sprecher der Organisatoren.

Wer symbolisch an dieser Reise teilnehmen möchte, kann kostenlos die Patenschaft für eine der 13.743 Noten des Stücks übernehmen.


Bildnachweis: © Helmut Fohringer/APA/dpa
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