29. Juni 2021 / Aus aller Welt

Ehepaar wegen illegalen Marktplatzes im Netz angeklagt

Im sogenannten Cyberbunker in Traben-Trarbach an der Mosel wurde 2019 ein illegaler Marktplatz gestartet. Jetzt stehen die Betreiber vor Gericht.

Rechtsanwälte im Oktober 2020 im Prozess um ein illegales Rechenzentrum in einem Bunker an der Mosel.

Nach der Schließung von einem der weltweit größten illegalen Marktplätze im Darknet im Januar 2021 ist ein australisches Ehepaar angeklagt worden.

Es soll die Plattform «DarkMarket» mit rund einer halben Million Nutzern und mehr als 2400 Verkäufern betrieben haben, teilte die rheinland-pfälzische Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Dienstag mit.

«Auf "DarkMarket" wurde mit illegalen Drogen aller Art, Falschgeld, gestohlenen oder gefälschten Kreditkarten, Schadsoftware und vielen weiteren illegalen Waren gehandelt», hieß es weiter. Mindestens 320 000 Geschäfte für insgesamt mehr als 140 Millionen Euro mit erst vier und dann fünf Prozent Provision für das Ehepaar seien abgewickelt worden. Gezahlt worden sei teils mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Die Ermittlungen führte die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg.

Der 34-jährige Australier soll laut Mitteilung Administrator des Marktplatzes gewesen sein, der die Verkäufer freigeschaltet sowie mehrere vorerst noch nicht identifizierte Mittäter überwacht und bezahlt habe. Seine 32-jährige Ehefrau soll für das Design von «DarkMarket» und die Schlichtung von Streit zwischen Verkäufern und Kunden zuständig gewesen sein. Beide haben ihren Wohnsitz laut Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer noch in Australien, seien aber mit einem schulpflichtigen Kind «auf einer langfristigen Rundreise durch Europa» gewesen.

Der illegale Marktplatz soll laut Brauer im Juni 2019 im sogenannten Cyberbunker in Traben-Trarbach an der Mosel gestartet worden sein. In dem alten Bunker soll eine Bande schon vorher jahrelang ein illegales Rechenzentrum für kriminelle Geschäfte im Darknet betrieben haben. Im September 2019 hoben Hunderte Polizisten den unterirdischen Cyberbunker aus. Schon seit längerem läuft in Trier ein Prozess gegen acht mutmaßliche Betreiber. Im Fall von «DarkMarket» beschlagnahmten Ermittler schließlich mehr als 20 Server in Moldawien und in der Ukraine. Laut Brauer sollen die Daten von «DarkMarket» nach der Abschaltung des Cyberbunkers dorthin verlagert worden sein.


Bildnachweis: © Harald Tittel/dpa-Pool/dpa
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