22. November 2023 / Aus aller Welt

Geschlechterlücke in der Wissenschaft wird kleiner

Eine Studie zeigt einen Rückgang der Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Spitzenforschung. Dennoch gibt es viel Raum für weitere Verbesserungen.

Laut der Studie gibt es dennoch eine Kluft zwischen der Sichtbarkeit weiblicher und männlicher Forschender.

Die Geschlechterlücke bei den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit wird einer neuen Studie zufolge kleiner. Es gebe aber noch eine deutliche Kluft zwischen der Sichtbarkeit weiblicher und männlicher Forschender, berichtet ein Team um John Ioannidis von der Stanford University im Fachblatt «PLOS Biology».

Berücksichtigt wurden Daten von 5,8 Millionen Autoren und Autorinnen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Rund 3,8 Millionen waren Männer, etwa 2 Millionen Frauen. Die Auswertung ergab, dass bei jenen, die vor dem Jahr 1992 anfingen, Studien zu veröffentlichen, Männer knapp vier Mal so oft publizierten wie Frauen. Bei denjenigen, die nach 2011 mit dem wissenschaftlichen Schreiben anfingen, habe sich das Verhältnis deutlich verbessert und stehe bei 1 zu 1,36.

Bei den meistzitierten Studienschreibern - also denen mit dem größten wissenschaftlichen Einfluss - ist die Lücke allerdings weitaus größer: Männer waren im Mittel 3,21 mal stärker vertreten als Frauen - 6,41 mal stärker in den älteren Gruppen und immer noch 2,28 mal in der jüngsten Gruppe, die erstmals nach 2011 etwas veröffentlichte. Auf eine sehr häufig von anderen Forschenden zitierte Verfasserin kommen also mehr als zwei männliche Autoren - mit großen Unterschieden von Land zu Land. In Japan zum Beispiel gibt es den Daten zufolge selbst in der jüngsten Gruppe häufig zitierter Forschender 10 mal mehr Männer als Frauen.

Ioannidis sagte, die Studie dokumentiere einen erheblichen Rückgang der Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Spitzenforschung. «Aber es gibt erheblichen Raum für weitere Verbesserungen in den meisten wissenschaftlichen Bereichen.»


Bildnachweis: © Ole Spata/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock
Polizeimeldung

Kriminalität Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock Am vergangenen Wochenende...

weiterlesen...
Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...

weiterlesen...
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Aus aller Welt

Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polen: Kabinett berät über Ausrufung von Katastrophenzustand
Aus aller Welt

Hochwasser hat mehrere Orte im Südwesten Polens verwüstet. In Warschau kommt die Regierung deshalb zu einer Krisensitzung zusammen.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Aus aller Welt

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Polen: Kabinett berät über Ausrufung von Katastrophenzustand
Aus aller Welt

Hochwasser hat mehrere Orte im Südwesten Polens verwüstet. In Warschau kommt die Regierung deshalb zu einer Krisensitzung zusammen.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Aus aller Welt

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...