26. Juli 2024 / Aus aller Welt

Haftstrafen elf Jahre nach Zugunfall mit 80 Toten in Spanien

Im Juli 2013 sprang ein Zug in Spanien mit massiv überhöhter Geschwindigkeit aus den Schienen. Es war eines der schlimmsten Bahnunglücke in Europa. Das Justizurteil ließ lange auf sich warten.

Der Unglückszug fuhr mit 192 Stundenkilometern in eine Kurve, in der nur Tempo 80 zugelassen war. (Archivfoto)

Fast auf den Tag genau elf Jahre nach einem verheerenden Zugunglück mit 80 Todesopfern im Nordwesten Spaniens sind die beiden beschuldigten Männer zu Haftstrafen von jeweils zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Der Lokführer des Unglückszuges sowie der damalige Sicherheitschef der spanischen Bahngesellschaft Adif seien von der Richterin unter anderem der Tötung wegen «grober Fahrlässigkeit» in 79 Fällen für schuldig befunden worden, teilte das Oberlandesgericht der Region Galicien mit. Die Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Angeklagten vier Jahre Freiheitsentzug gefordert.

Der Prozess in Santiago de Compostela war vor einem Jahr ohne Urteilsverkündung zu Ende gegangen. Bei den zehnmonatigen Verhandlungen wurden knapp 700 Zeugen und Experten befragt. Die Anwälte hatten in den Schlussplädoyers die Schuld ihrer Mandanten bestritten und jeweils den anderen Angeklagten für das Unglück verantwortlich gemacht.

Opfer und Angehörige hatten bei Protestkundgebungen mehrfach «Gerechtigkeit» und vor allem auch eine harte Strafe für Adif gefordert. Die Bahngesellschaft sei hauptverantwortlich, meinten sie. Der Lokführer dürfe nicht als Sündenbock herhalten.

Der Unglückszug fuhr am 24. Juli 2013 in Angrois wenige Kilometer vor Santiago de Compostela in Galicien mit 192 Kilometern pro Stunde in eine Kurve, in der nur Tempo 80 zugelassen war. Der Zug entgleiste. Neben den Todesopfern gab es auch 145 Verletzte. Es war eines der schlimmsten Bahnunglücke in der Geschichte Europas.


Bildnachweis: © picture alliance / Oscar Corral/EFE/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock
Polizeimeldung

Kriminalität Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock Am vergangenen Wochenende...

weiterlesen...
Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...

weiterlesen...
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Aus aller Welt

Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hochwasser in Tschechien: Ein Toter und viele Vermisste
Aus aller Welt

Das ganze Ausmaß der Katastrophe dürfte erst nach dem Abfluss der Wassermassen sichtbar werden. In Tschechien wird ein erster Todesfall bestätigt. Für die Vermissten besteht nur wenig Hoffnung.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Aus aller Welt

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hochwasser in Tschechien: Ein Toter und viele Vermisste
Aus aller Welt

Das ganze Ausmaß der Katastrophe dürfte erst nach dem Abfluss der Wassermassen sichtbar werden. In Tschechien wird ein erster Todesfall bestätigt. Für die Vermissten besteht nur wenig Hoffnung.

weiterlesen...
«Shogun» bricht Emmy-Rekord
Aus aller Welt

Außergewöhnlich glamourös waren die diesjährigen Emmys nicht – aber sie endeten mit einer faustdicken Überraschung.

weiterlesen...