2. Juni 2021 / Aus aller Welt

Insektenfressende Arten seltener gemeldet

Der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten ist insgesamt wohl weitgehend stabil. Bei bestimmten Arten sei aber ein merklicher Rückgang zu beobachten, heiß es vom Naturschutzbund Deutschland.

Eine Mehlschwalbe baut an ihrem Nest.

Bei der «Stunde der Gartenvögel» hat sich der langjährige Trend fortgesetzt, dass weniger insektenfressende Vogelarten gemeldet werden. Unter den größten Verlieren seien in diesem Jahr mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Fluginsektenjäger, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Mittwoch zur Endbilanz der Aktion mit. Zwischenergebnisse waren bereits im Mai veröffentlicht worden.

Vom 13. bis 16. Mai hatten dem Nabu zufolge mehr als 140.000 Menschen in Gärten und Parks Vögel gezählt. Insgesamt wurden demnach mehr als 3,1 Millionen Vögel knapp 230 verschiedener Arten gemeldet. Pro Garten seien es durchschnittlich knapp 33 Vögel gewesen. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) ist Mitveranstalter der jährlichen Mitmachaktion. 

Ein zentrales Fazit laut Nabu: Der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten sei seit Beginn der Zählungen 2005 insgesamt wohl weitgehend stabil. Bei bestimmten Arten sei aber ein merklicher Rückgang zu beobachten. «Wer unseren gefiederten Sorgenkindern helfen will, muss seinen Garten so gestalten, dass Insekten sich dort wohlfühlen: heimische Laubgehölze pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anlegen und selbstverständlich auf Umweltgifte verzichten», sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

In der Rangliste der häufigsten Gartenvögel erreichte das Rotkehlchen seine bislang beste Platzierung: Der vor einigen Monaten zu Deutschlands «Vogel des Jahres» gewählte Singvogel kam auf Rang neun - «möglicherweise kraft Amtsbonus», so der Nabu. An die Spitze sei wie jedes Jahr der Haussperling geflogen. Es folgten Amsel, Kohlmeise, Star, Blaumeise, Feldsperling, Elster und Ringeltaube.

Bereits zuvor hatte sich der Nabu erleichtert über die Zahl der gemeldeten Blaumeisen gezeigt. Im vergangenen Jahr hatte ein Bakterium in vielen Teilen Deutschlands zu einem Massensterben der Tiere geführt. Laut den Ergebnissen der Zählung wurden nun wieder 22 Prozent mehr Blaumeisen gemeldet.

Die Naturschützer hoben zudem eine besondere Entdeckung hervor. In der Nähe von München sei eine extrem seltene Kappenammer gesichtet worden. Diese Art lebe sonst auf dem Balkan und habe bisher in Deutschland nur ein einziges Mal gebrütet.


Bildnachweis: © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
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