2. November 2021 / Aus aller Welt

«Medizinisches Problem»: All-Start von Maurer verschoben

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer muss sich weiter gedulden. Wegen eines «kleineren medizinischen Problems» bei einem der Crew-Mitglieder ist sein Start zur ISS noch einmal verschoben worden.

Matthias Maurer auf einem Video-Bildschirm vor dem Launchpad 39A in Cape Canaveral, an dem schon die Falcon-9-Rakete mit Crew Dragon-Kapsel aufgestellt ist.

Nach der Verschiebung des Raketenstarts wegen eines «kleineren medizinischen Problems» hofft die Besatzung um den deutschen Astronauten Matthias Maurer auf einen Flug am Wochenende.

«Die Crew ist ein Team und trägt die Entscheidung mit», sagte Volker Schmid, beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für die Mission zuständig, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Cape Canaveral. Man blicke nun nach vorne. «Safety geht einfach vor.»

Was die Verschiebung für die geplanten Experimente auf der Internationalen Raumstation (ISS) bedeute, sei noch nicht ganz klar. «Es wird versucht, das aufzufangen», sagte Schmid. «Wenn weiter verschoben wird, besteht die Gefahr, dass eventuell Dinge wegfallen. Die Planer sind auf jeden Fall gefordert.»

Maurer sollte eigentlich am (morgigen) Mittwoch mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus zur ISS fliegen. Wegen eines «kleineren medizinischen Problems» bei einem der vier Crew-Mitglieder wurde der Start verschoben - ein neuer Versuch sei nun frühestens am Samstag um 23.36 Uhr Ortszeit (04.36 Uhr am Sonntag MEZ) möglich, hieß es.

«Das Problem ist kein medizinischer Notfall und hat nichts mit Covid-19 zu tun», hatte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitgeteilt. Um welches Crew-Mitglied und um welches Problem es sich genau handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. «Die Astronauten der Crew-3 werden in Quarantäne im Kennedy Space Center der Nasa in Florida bleiben, während sie sich weiter auf den Start vorbereiten», hieß es.

Verletzungen bei Raumfahrern gelten als selten, kommen aber vor. Der US-Astronaut Tim Kopra etwa konnte 2011 wegen eines Fahrradunfalls nicht mit dem Space Shuttle zur ISS fliegen. Auch Schwierigkeiten im All sind möglich. So verpasste der deutsche Raumfahrer Hans Schlegel 2008 wegen gesundheitlicher Probleme einen Außeneinsatz.

Maurer verkürzte die Wartezeit unter anderem mit dem Säubern eines Strandes. «Ich habe mich während meiner Quarantäne entspannt, indem ich am Strand Müll gesammelt habe», schrieb der 51-jährige Saarländer am Montag via Kurznachrichtendienst Twitter. Dazu stellte er ein Foto von sich mit T-Shirt, kurzer Hose und Kappe mit einem Müllsack neben sich. «Leider ist das nicht der einzige Sack. Wir müssen wirklich über unser Umweltbewusstsein auf der Erde und im Weltraum nachdenken. Saubere Ozeane, sauberer Weltraum! Es liegt an uns allen.»

Wann und an welchem Strand genau er den Müll aufsammelte, ging aus dem Tweet nicht hervor. Der Weltraumbahnhof Cape Canaveral liegt an der Ostküste des US-Bundesstaats Florida direkt bei vielen Stränden.

Der Start war eigentlich bereits für vergangenen Sonntag geplant gewesen und hatte wegen schlechten Wetters auf Mittwoch verschoben werden müssen. Maurer soll als erster Deutscher seit Alexander Gerst 2018 ins All fliegen. Transportiert werden sollen Maurer und die Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron von einem «Crew Dragon» der privaten Firma SpaceX von Elon Musk. Kapsel und Rakete seien «weiter in gutem Zustand», hieß es.

Maurer wäre der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS und der erste, der mit einer «Crew Dragon»-Raumkapsel dorthin geflogen ist. Auf der Raumstation soll der Astronaut der europäischen Raumfahrtbehörde Esa in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang Experimente durchführen und auch einen Außeneinsatz absolvieren.


Bildnachweis: © Christina Horsten/dpa
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