21. Dezember 2022 / Aus aller Welt

US-Behörden beschlagnahmen rund 379 Millionen Dosen Fentanyl

Keine Droge bedroht in den USA derzeit mehr Menschenleben als Fentanyl. Mit der Menge, die im Jahr 2022 sichergestellt wurde, könnten theoretisch alle Amerikaner getötet werden.

Mit Fentanyl gestreckte Oxycodon-Pillen.

Mit der im Jahr 2022 in den USA beschlagnahmten Menge der Droge Fentanyl hätten theoretisch alle rund 333 Millionen Einwohner des Landes getötet werden können. Die US-Anti-Drogen-Polizei DEA gab gestern (Ortszeit) bekannt, es seien mehr als 50,6 Millionen gefälschte, mit Fentanyl versetzte, verschreibungspflichtige Pillen und mehr als 4530 Kilogramm Fentanyl als Pulver sichergestellt worden. Das entspreche «mehr als 379 Millionen potenziell tödlichen Dosen von Fentanyl». Das sei genug, «um jeden Amerikaner zu töten».

Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das 50-mal stärker wirkt als Heroin. Es ist ein Treiber der Opioid-Krise in den USA mit Zehntausenden Toten jedes Jahr. Schätzungen zufolge starben 2021 in den Vereinigten Staaten rund 108.000 Menschen an einer Überdosis Drogen, 17 Prozent mehr als im Jahr davor. Bereits zwei Milligramm Fentanyl - die kleine Menge, die auf die Spitze eines Bleistifts passt - gelten laut DEA als potenziell tödliche Dosis.

Heroinähnliche Wirkung

Pharmazeutisches Fentanyl ist für die Behandlung starker Schmerzen, in der Regel bei fortgeschrittenem Krebs, zugelassen. Illegal hergestelltes Fentanyl wird jedoch wegen seiner heroinähnlichen Wirkung auf illegalen Drogenmärkten verkauft und oft mit Heroin oder anderen Drogen wie Kokain gemischt oder in gefälschte, eigentlich verschreibungspflichtige Pillen gepresst.

Priorität der DEA ist eigenen Angaben zufolge die Zerschlagung von zwei mexikanischen Drogenkartellen - des Sinaloa- und des Jalisco-Kartells. Sie seien in erster Linie für das Fentanyl verantwortlich. Der Großteil des von den beiden Kartellen gehandelten Fentanyls werde in geheimen Fabriken in Mexiko mit Chemikalien hergestellt, die größtenteils aus China stammten.

Im Jahr 2022 beschlagnahmte die DEA mehr als doppelt so viele mit Fentanyl versetzte Pillen wie im Jahr zuvor. Außerdem stellte die DEA gut 59.000 Kilogramm Methamphetamin, rund 1950 Kilogramm Heroin und und rund 200.000 Kilogramm Kokain sicher.


Picture credit: © U.S. Attorneys Office for Utah/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Starte Deine Karriere bei der Sternpark-Gruppe!
Job der Woche

Dein Mercedes-Benz und smart Servicepartner aus Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...

Neueste Artikel

Risiko Festzelt? Noroviren und Masseninfektionen
Aus aller Welt

Wie schnell sich Noroviren ausbreiten können, zeigen Hunderte Infektionen in einem Festzelt auf dem Frühlingsfest in Stuttgart. Ein Mediziner spricht von perfekten Bedingungen.

weiterlesen...
SOS-Kinderdorf wird 75: Kriege belasten Kinder
Aus aller Welt

Die Organisation wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Heute litten Kinder noch genauso in Konflikten, sagt die Leiterin der Bewegung. Doch auch Trends in Ländern wie Deutschland machen Sorgen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Risiko Festzelt? Noroviren und Masseninfektionen
Aus aller Welt

Wie schnell sich Noroviren ausbreiten können, zeigen Hunderte Infektionen in einem Festzelt auf dem Frühlingsfest in Stuttgart. Ein Mediziner spricht von perfekten Bedingungen.

weiterlesen...
SOS-Kinderdorf wird 75: Kriege belasten Kinder
Aus aller Welt

Die Organisation wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Heute litten Kinder noch genauso in Konflikten, sagt die Leiterin der Bewegung. Doch auch Trends in Ländern wie Deutschland machen Sorgen.

weiterlesen...