3. Februar 2023 / Aus aller Welt

Wikinger hatten engeres Verhältnis zu Tieren als gedacht

Pferde, Hunde und womöglich auch andere Tiere reisten an Bord der Wikinger-Schiffe nach England. Sie begleiteten ihre Menschen zuweilen bis in den Tod.

Die Wikinger galten als wenig zimperlich bei ihren mittelalterlichen Raubzügen. Ihr Verhältnis Tieren gegenüber könnte jedoch empathischer gewesen sein, als bisher bekannt. Das berichten Forscher der Universitäten Durham, Brüssel und York aufgrund von Knochenanalysen aus England in der Fachzeitschrift «PLOS One».

Der Studie zufolge brachten die skandinavischen Eroberer Tiere auf ihren Schiffen über die Nordsee nach Großbritannien mit und ließen sie bei Feuerbestattungen gemeinsam mit menschlichen Überresten verbrennen. Das ergab eine Strontium-Analyse von Pferde- und Hundeknochen, die an einer Bestattungsstelle in der Grafschaft Derbyshire gefunden wurden. Das Element lagert sich über die Nahrungsaufnahme in Knochen ab und kann Aufschluss auf die Herkunft längst verstorbener Menschen und Tiere geben. Die Tiere stammten demnach aus dem in der Geologie als Baltischen Schild bezeichneten Teil Skandinaviens.

Studienleiterin empfindet Ergebnisse als «rührend»

Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Wikinger Tiere bei ihrer Ankunft in England von der lokalen Bevölkerung entwendeten. Dass aber auch Pferde, Hunde und womöglich andere Tiere an Bord der Wikinger-Langschiffe reisten, sehen die Forscher als Hinweis auf eine enge Beziehung zwischen Haltern und Tieren.

«Es zeigt, wie sehr Wikinger-Anführer ihre persönlichen Pferde und Hunde schätzten, dass sie sie von Skandinavien mitbrachten und dass die Tiere geopfert wurden, um mit ihren Haltern bestattet zu werden», wird Ko-Autor Julian Richards von der Universität York von der britischen Nachrichtenagentur PA zitiert. Studienleiterin Tessi Löffelmann von der Universität Durham sagte der BBC, sie empfinde die Ergebnisse als «wirklich rührend und sie legen nahe, dass bisher unterschätzt wurde, wie wichtig Tiere für Wikinger waren».


Bildnachweis: © Julian Richards/University of York/dpa
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