3. Februar 2025 / Kreis Gütersloh

Fingiertes Seuchenszenario durchgespielt 

Gütersloh. Es geht nicht darum, ob die Tierseuche Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt, sondern nur wann, soviel wurde...

Gütersloh. Es geht nicht darum, ob die Tierseuche Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt, sondern nur wann, soviel wurde jetzt Gesundheitsausschuss klar. Kreisveterinär Jakob Decker informierte die Politikerinnen und Politiker über ein mögliches Szenario für den Kreis Gütersloh und die erheblichen wirtschaftlichen Folgen eines Ausbruchs.

Anhand fiktiver Szenarien erläuterte Decker die erforderlichen Restriktionen und Schutzmaßnahmen. Und der Tierarzt hat zugleich einen hochrangigen Vertreter der Fleischbranche mit in den Ausschuss gebracht: Jörg Altemeier, Leiter der Stabsstelle Tierschutz bei der Premium Food Group in Rheda-Wiedenbrück – ehemals Tönnies. Er unterstrich den Ernst der Lage und stellte dar, dass ASP-Ausbrüche – ins besondere beim Hausschwein – desaströse wirtschaftliche Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette haben. Daher lautet die Forderung: Gleiche Biosicherheit für jede Schweinehaltung, von Kleinsthaltungen bis zu großen Anlagen. Obwohl das für Schweine tödliche Virus für Menschen ungefährlich ist und das Fleisch weiterhin unbedenklich verzehrt werden kann, erwartet die Branche erhebliche wirtschaftliche Einbußen. Altemeier betont mehrfach: „ASP ist keine Zoonose. Das Fleisch von Tieren aus Restriktionsgebieten ist das Fleisch, welches am sichersten frei von ASP ist - durch klinische und virologische Untersuchungen sowie Monitoring.“

Experten schätzen, dass ein ASP-Ausbruch in einem Betrieb im Emsland 2022 Schäden in Höhe von rund 15 Millionen Euro verursachte. Eine Entschädigung durch die Tierseuchenkasse steht lediglich dem direkt betroffenen Betrieb zu.

Neben ASP stellt auch die Maul- und Klauenseuche (MKS) eine Bedrohung dar. Nach dem Ausbruch in einer Wasserbüffelherde nahe Berlin hat Deutschland den Status der MKS-Freiheit verloren. Decker: „Der Schaden für die Landwirtschaft wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Die Folgen werden noch mindestens ein Jahr zu spüren sein.“ Angesichts dieser Risiken betont der Kreis Gütersloh die Notwendigkeit frühzeitiger Präventions- und Schutzmaßnahmen, um im Ernstfall schnell und koordiniert handeln zu können. Deutschland galt seit 1988 als MKS-frei.

Quelle: Kreis Gütersloh - hier Original öffnen (www.kreis-guetersloh.de)

Meistgelesene Artikel

Gewalttat mit mehreren Schwerverletzten in Aschaffenburg
Aus aller Welt

In einem Park in Aschaffenburg werden mehrere Menschen angegriffen. Die Hintergründe sind unklar - zwei Verdächtige aber festgenommen.

weiterlesen...
Angriff auf Wehrlose im Park - zwei Tote, drei Verletzte
Aus aller Welt

Wie aus dem Nichts soll ein Mann in Aschaffenburg arglose Kinder attackiert haben. Für einen Jungen und einen Mann, der helfen will, kommt jede Hilfe zu spät. Die Polizei sucht nach Antworten.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Tödliche Attacke in Villach - drei Opfer auf Intensivstation
Aus aller Welt

Ein 14-Jähriger ist tot. Was bewegte den Angreifer zu dem Messerangriff?

weiterlesen...
Frau kämpft nach 60 Jahren gegen Zungenbiss-Urteil
Aus aller Welt

Der Fall gilt als einer der kontroversesten in der Geschichte Südkoreas: Eine Frau, die sich bei einem Vergewaltigungsversuch wehrte, wird verurteilt. 60 Jahre dauert es, bis sie in Berufung geht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ergebnisse der Bundestagsneuwahl im Kreishaus miterleben
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Der Kreis Gütersloh lädt alle Bürgerinnen und Bürger für den Abend der vorgezogenen Bundestagsneuwahl...

weiterlesen...
Shanty-Chor Gütersloh spendet 1.000 Euro
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Der Shanty-Chor Gütersloh hat am Donnerstag, 13. Februar, einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro an...

weiterlesen...