Die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt ist im Rahmen des diesjährigen WestfalenWeser-Kulturpreises 2025 als „kulturelles Aushängeschild“ der Region ausgezeichnet worden. Die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hatte die engagierte Initiative für den Preis vorgeschlagen und freut sich gemeinsam mit den Mitgliedern über die besondere Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Arbeit.
„Die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt leistet mit ihren Ausstellungen und Recherchen einen unschätzbaren Beitrag zur Bewahrung unserer lokalen Geschichte. Sie macht Vergangenheit lebendig und zeigt, dass Geschichte nicht im Archiv verstauben muss, sondern erlebbar werden kann“, betont Tanja Mader-Guhr, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Kultur.
Die WestfalenWeser GmbH würdigte mit der Auszeichnung insgesamt 47 von Kommunen nominierte Kulturprojekte aus Ostwestfalen-Lippe, dem Weserbergland und dem nördlichen Sauerland. Ziel des Wettbewerbs ist es, kulturelles Engagement sichtbar zu machen und den Ideenreichtum der Region zu fördern. Fünf Hauptpreise wurden mit bis zu 10.000 Euro dotiert, weitere Projekte – darunter auch die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt – erhielten Preisgelder in Höhe von 1.000 bis 2.000 Euro sowie die Auszeichnung als kulturelles Aushängeschild.
Die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt überzeugte die Jury mit ihrer Ausstellung „Wir sind das Ohr vom Pferdekopf“, die im vergangenen Jahr in den Heimathäusern des Heimatvereins Schloß Holte-Stukenbrock e.V. und im Pfarrheim der St. Achatius Kirche in Stukenbrock-Senne gezeigt wurde. Im Mittelpunkt stand historisches Kartenmaterial, das die Entwicklung des Ortes und seiner Umgebung auf eindrucksvolle Weise dokumentierte – von alten Grenzverläufen und verschwundenen Wegen bis hin zu topographischen Veränderungen. „Besonders großes Interesse weckte unter anderem die humorvoll gezeichnete Wimmelbild-Karte von Maria Tölle, die die Alltagsgeschichte Stukenbrocks kreativ und anschaulich vermittelt“, berichtet Henrik Fockel von der Stukenbrocker Geschichtswerkstatt.
Auch überregional stieß die Ausstellung auf große Resonanz: „Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der gesamten Region OWL und sogar aus dem nahen Ausland interessierten sich für die Geschichte des Ortes, seine historischen Grenzen und seine Rolle als Schnittpunkt alter Herrschaftsgebiete“, ergänzt Tölle.
Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt sind tief in Schloß Holte-Stukenbrock verwurzelt. Ihre ehrenamtliche Arbeit verbindet historische Forschung mit lokalem Engagement. „Ob im Heimathausensemble, im Pfarrheim St. Achatius oder bei Führungen und digitalen Projekten: Es geht stets darum, Geschichte lebendig zu erzählen und Zusammenhänge sichtbar zu machen“, so Josef Artmann, ein weiteres Mitglied der Geschichtswerkstatt. Aktuell arbeitet die Gruppe an der Digitalisierung und Archivierung historischer Quellen sowie an der Neudatierung der Ersterwähnung Stukenbrocks.
„Die Auszeichnung ist eine großartige Anerkennung für die engagierte, detailreiche und zugleich innovative Arbeit der Geschichtswerkstatt“, so Kulturmanagerin Anja Martin, die die Nominierung der Stadt vorbereitet hatte. „Sie zeigt, dass kulturelles Engagement auch außerhalb großer Städte eine enorme Strahlkraft entfalten kann.“
Der WestfalenWeser-Kulturpreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Neben der Stukenbrocker Geschichtswerkstatt wurden unter anderem Projekte aus Enger, Bünde, Detmold, Paderborn und Minden ausgezeichnet. Insgesamt schüttete das kommunale Unternehmen Preisgelder in Höhe von 95.000 Euro aus.
Weitere Informationen zum WestfalenWeser-Kulturpreis gibt es hier sowie auf der Internetseite der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock unter www.stadt-shs.de
Info:
Die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt ist eine Gruppe geschichtsinteressierter, ehrenamtlicher Forscherinnen und Forscher, die projektbezogen an verschiedenen Themen der Ortsgeschichte der ehemaligen Gemeinde Stukenbrock und der Kulturlandschaft der Senne arbeitet. Es handelt sich nicht um einen Verein, sondern um eine Interessengemeinschaft, die als Teil der Ortsgemeinschaft Stukenbrock agiert. Die gemeinsame Verpflichtung besteht darin, „Geschichte von unten“ zu erforschen, um das Gedächtnis Stukenbrocks für die Nachwelt zu bewahren. So soll an die Menschen früherer Generationen, an ihr Schicksal, ihr Engagement, ihren Ideenreichtum sowie ihre Leidensfähigkeit erinnert werden. Die Stukenbrocker Geschichtswerkstatt veröffentlicht auch digital über die Facebook-Seite „SHS historisch“. In Kürze wird es auch eine eigene Internetpräsenz geben.
Quelle: Antrag der Stukenbrocker Geschichtswerkstatt
BUZ: Freuen sich gemeinsam über die Auszeichnung (von links): Olaf Junker, Erster Beigeordneter, Tanja Mader-Guhr, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Kultur sowie von der Stukenbrocker Geschichtswerkstatt Heinz Renerig, Josef Artmann, Maria Tölle und Henrik Fockel. Foto: Stadt SHS.

