4. August 2021 / Wissenswertes

Umfrage nimmt Folgen der Corona-Pandemie in den Blick

Gleichstellungsbeauftragte: Beruf und Familie in Krisenzeiten

Besonders für berufstätige Eltern stellte die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie während der Corona-Lockdowns eine große Herausforderung dar. Das ergab eine Online-Umfrage, die die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten mit Unterstützung vom Netzwerk W(iedereinstieg) durchgeführt hat. In der Zeit vom 23. September bis zum 31. Oktober 2020 beteiligten sich 1.743 Personen aus dem Kreisgebiet.
 
So nahmen knapp 48 Prozent der Befragten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie während des Lockdowns als besonders herausfordernd wahr. Insbesondere Mütter sahen sich einer Doppelbelastung durch Homeoffice und Kinderbetreuung ausgesetzt.
 
Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, decken sich jedoch weitgehend mit den Einschätzungen von Expertinnen. Die Befragung legt nahe, dass die familiäre Rollen- und Aufgabenaufteilung zwischen Frauen und Männern weiterhin traditionell verteilt wird. Knapp 65 Prozent der befragten Frauen und 29 Prozent der Männer halten einen Rückschritt in Richtung eines traditionellen Frauenbildes für sehr wahrscheinlich.
 
Die Corona-Pandemie mit dem ersten bundesweiten Lockdown im Frühjahr (16. März bis zum 19. April 2020) und dem zweiten Lockdown im Kreis Gütersloh im Sommer (23. Juni bis zum 7. Juli 2020) bedeutete für viele Menschen große Veränderungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, unter anderem durch Kontaktbeschränkungen und Schul- und Kitaschließungen. 
Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh, die die Umfrage federführend durchgeführt hat, bewertet die Situation: »Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas und macht vorhandene Geschlechterungleichheiten sichtbar. Es sind verschiedene Maßnahmen zu verstetigen und zu entwickeln, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Gleichberechtigung und damit die Zukunftschancen von Frauen und Männern auf kommunaler Ebene stärken.«
 
Arbeitsgemeinschaft gibt Handlungsempfehlungen 
Die Arbeitsgemeinschaft hat nach Auswertung der Umfrage kommunale Handlungsfelder benannt, um die Folgen der Corona-Pandemie unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Perspektiven zu bewältigen. Neben der Förderung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Unterstützung Alleinerziehender und der Sicherstellung von ausreichenden Hilfsangeboten im Bereich Gewaltschutz, wird auch die Verantwortung der Arbeitgebenden betont. Mit der Erhebung geschlechterdifferenzierter Daten sollten neue Impulse gesucht werden, um einer Retraditionalisierung der Geschlechterrollen zu Ungunsten der Frauen vorzubeugen und entgegenzuwirken.
Der Bericht kann auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh heruntergeladen werden.
 
Bildzeile: Das Ergebnis ihrer Studie präsentieren hier (v.l.): Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Gütersloh, Sandra Werner, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Halle, Dr. Marita Reinkemeier, Referentin für Unternehmensentwicklung, Pro Wirtschaft GT, Diana Glanz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Agentur für Arbeit Bielefeld, Hilde Knüwe, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters, Kreis Gütersloh und Yvonne Hantke, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Gütersloh.

Foto: Kreis Gütersloh

(Pressemitteilung des Kreises Gütersloh)

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