17. März 2023 / Aus aller Welt

«Atemberaubende» neue Orchideen-Art in Japan entdeckt

25.000 Orchideen-Arten sind weltweit bekannt - jetzt kommt eine weitere dazu. Für Forscher überraschend: Die Blume wächst auch in völlig unscheinbaren Umgebungen wie Parks und selbst auf Balkonen.

Sie gilt als die Königin unter den Blumen: Die Orchidee. Bis zu 25.000 verschiedene Arten sind weltweit bekannt. Nun haben Forscher in Japan mit seiner eigentlich ausgiebig erforschten Flora eine neue «atemberaubende» Art entdeckt.

Da Kenji Suetsugu von der Universität Kobe und sein Team sie anfangs bei der administrativ zu Tokio gehörenden Pazifikinsel Hachijō-jima fanden, gaben sie der Orchidee den Namen «Spiranthes hachijoensis». Umso überraschter waren die Forscher, dass die neue Art in völlig unscheinbaren Umgebungen wie Parks und selbst auf Balkonen wächst.

Mit ihren rosafarbenen Blütenblättern gleiche sie künstlerischen «Glasarbeiten», beschreiben die Wissenschaftler im «Journal of Plant Research» ihre Entdeckung. Die neue Art gehört zur Gattung der Spiranthes, die bekannteste in Japan und seit Jahrhunderten hoch geschätzt.

Die haarlosen Exemplare wurden anfangs übersehen

Lange Zeit glaubten Forscher, dass es sich bei Spiranthes auf der japanischen Hauptinsel Honshu um eine einzige Art handele: der «Spiranthes australis». Bei umfangreichen Feldforschungen, die sich auf japanische Spiranthes-Exemplare konzentrierten, stieß Suetsugu jedoch auf mehrere Populationen eines unbekannten Spiranthes-Taxons mit haarlosen Blütenstielen.

Das unbekannte Taxon wachse oft neben Spiranthes australis, blühe aber etwa einen Monat früher, hieß es. Da Spiranthes australis durch einen behaarten Blütenstiel gekennzeichnet sei, könnten die haarlosen Exemplare schlicht übersehen worden sein.

Dass in Japan mit seiner intensiv erforschten Flora eine solche neue Art gefunden werde und diese noch dazu in gewöhnlichen Parks, Gärten und auf Balkonen wachse, zeige, dass man nicht extra in abgelegene tropische Regenwälder reisen müsse, um solche Entdeckungen zu machen.


Bildnachweis: © Masayuki Ishibashi/Kenji Suetsugu/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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