8. Juni 2021 / Aus aller Welt

Menschenaffen in Afrika droht Verlust des Lebensraums

Klimawandel, Landnutzung und das Bevölkerungswachstum der Menschen bedrohen in dramatischer Weise das Überleben von Gorillas, Bonobos und Schimpansen. Der Lebensraum wird immer kleiner.

Der Lebensraum von Menschenaffen wie Gorillas, Bonobos und Schimpansen wird in Afrika in den kommenden 30 Jahren massiv schrumpfen. Dies ist das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift «Diversity and Distributions» veröffentlichten Studie, an der über 60 Wissenschaftler beteiligt waren.

Demnach wird mindestens 85 Prozent des heutigen Verbreitungsgebiets der Affen bis 2050 nicht mehr bewohnbar sein. Die Zerstörung des Lebensraums stehe im engen Zusammenhang mit Klimawandel, Abholzung von Wäldern und menschlichem Bevölkerungswachstum.  

Gorillas, Bonobos (Zwergschimpansen) und Schimpansen blickten in «eine düstere Zukunft», sagte Ilka Herbinger vom World Wide Fund For Nature (WWF), eine Co-Autorin der Studie. «In vielen Regionen Afrikas drohen unsere nächsten Verwandten schon bald auszusterben.» Herbinger rief dazu auf, «den Klimakollaps» und die «Zerstörung der Wälder» aufzuhalten, um ein Massensterben der Menschenaffen abzumildern.

Laut der Studie ist es für das Überleben der afrikanischen Menschenaffen auch entscheidend, «Verbindungen und Korridore» zwischen Lebensräumen zu erhalten und herzustellen, die zukünftig ein Rückzugsgebiet sein könnten. So seien beispielsweise derzeit Gebirge für einige Menschenaffenarten als Lebensraum weniger geeignet, jedoch sei davon auszugehen, dass sich dies durch die Erderwärmung ändern werde. So könnten Tiere theoretisch überleben, wenn es ihnen möglich ist, aus dem Tiefland in die Berge zu wandern. 

In der Studie wurden erstmals die Auswirkungen von Klimawandel, Landnutzung und menschlichem Bevölkerungswachstum in ihrer Gesamtheit auf das künftige Verbreitungsgebiet von Gorillas, Schimpansen und Bonobos untersucht. Zur Zeit sind alle afrikanischen Menschenaffen auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) entweder als gefährdet oder als vom Aussterben bedroht eingestuft.


Bildnachweis: © Philipp Laage/dpa-tmn/dpa
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