8. November 2021 / Aus aller Welt

Messerangreifer attackiert Polizisten in Cannes

Die Hintergründe der Tat in Südfrankreich sind noch unklar, ein terroristischer Angriff kann laut Polizei aber nicht ausgeschlossen werden.

Ein Mann hat einen Polizisten im südfranzösischen Cannes mit einer Stichwaffe angegriffen. Die Ermittlungen würden derzeit nicht von der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft geführt, sagte Innenminister Gérald Darmanin am Montag vor Ort.

Zuvor hatte es aus Polizeikreisen geheißen, eine terroristische Tat werde nicht ausgeschlossen. Der Polizist blieb bei dem Angriff körperlich unverletzt, sei aber extrem schockiert, sagte Darmanin. Der Beamte wurde durch seine kugelsichere Weste geschützt.

Am frühen Montagmorgen hatte der Angreifer eine Polizeieinheit in ihrem Wagen vor einem Kommissariat in Cannes angesprochen und dann bei offener Tür mehrfach auf einen Polizisten eingestochen. Der Mann habe sich bei der Tat auf «den Propheten» bezogen, hieß es aus Polizeikreisen. Nach dem Angriff auf den ersten Polizisten habe er die Beifahrertür geöffnet, um einen weiteren Beamten anzugreifen. Ein Polizist habe dann auf den Angreifer geschossen. Dieser kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Premierminister Jean Castex sprach den angegriffenen Polizisten volle Unterstützung und Solidarität aus.

Darmanin auf Twitter

Darmanin sagte, der Angreifer habe einen algerischen Pass und einen italienischen Aufenthaltstitel. Seit einigen Jahre sei er regelmäßig und rechtmäßig in Frankreich gewesen und habe vor wenigen Wochen hier auch eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt. Da der Antrag geprüft werden müsse, habe der Mann die Genehmigung nicht unmittelbar erhalten. Darmanin sagte, der Täter sei in Frankreich seines Wissens nach weder vorbestraft, noch als radikalisiert bekannt.

Immer wieder kommt es in Frankreich zu bewaffneten Angriffen auf Polizeibeamte. Erst im Mai hatte ein Täter eine Beamtin in einem Ort nahe der Großstadt Nantes mit einem Messer verletzt. Der damalige mutmaßliche Angreifer war psychisch krank und radikalisiert.


Bildnachweis: © Nicolas Tucat/AFP/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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