21. Oktober 2021 / Aus aller Welt

Tankwart nach Maskenstreit attackiert

Eine Attacke in Bremen ruft Erinnerungen an den Tankstellen-Mord im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein wach. Auch damals war ein Streit um die Maskenpflicht Auslöser für den Angriff.

Ein Tankwart ist in Bremen nach einem Streit um die Maskenpflicht attackiert worden. Ein 21 Jahre alter Mann schlug und trat mehrfach auf den am Boden liegenden Verkäufer ein, wie die Polizei mitteilte.

Der niedersächsische Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnte unterdessen vor weiteren Gewalttaten aus dem Kreis der Corona-Leugner und sogenannten Querdenker.

Witthaut verwies auf die tödliche Attacke auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz). Der 20-Jährige war Mitte September von einem Kunden erschossen worden, nachdem er ihn mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatte. «Das ist ein extremes Beispiel, wohin sich diese Radikalisierung bei Einzelpersonen entwickeln kann», sagte Witthaut der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Die Gefahr vergleichbarer Taten sei real.

Nach dem Angriff in Bremen vom Mittwochvormittag wurde der 67-jährige Tankwart zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der 21-jährige Angreifer hatte zunächst als Kunde die Tankstelle im Stadtteil Gröpelingen ohne Mund-Nase-Schutz betreten. Nachdem der Tankwart ihn auf die Tragepflicht aufmerksam machte, kam er wenig später mit aufgesetzter Maske zurück und griff den Verkäufer an. Nach der Tat kam er wieder zum Tatort zurück und stellte sich der Polizei. Gegen den Bremer wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl ermittelt.

«Die Zeit der großen Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen scheint zwar vorbei zu sein. Aber gerade im Internet ist zu beobachten, wie Äußerungen immer radikaler werden», sagte Verfassungsschutzpräsident Witthaut. Mittlerweile werde offen zum Umsturz aufgerufen. «Die fortschreitende Radikalisierung von Teilen der Bewegung birgt Gefahren», betonte der Verfassungsschutzpräsident. Aus dem irregeleiteten Weltbild heraus könnten sich auch künftig Menschen berufen fühlen, zu extremen Mitteln zu greifen.


Bildnachweis: © Hauke-Christian Dittrich/dpa
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