10. Oktober 2022 / Aus aller Welt

UN und Rotes Kreuz fordern Maßnahmen gegen Hitzewellen

Extreme Hitzeperioden treten immer häufiger auf. Effektive Vorhersage- und Warnsysteme werden laut einem Bericht überlebenswichtig.

Kommunen auf der ganzen Welt müssen sich laut den Vereinten Nationen auf immer häufigere Hitzewellen vorbereiten. Extreme Hitzeperioden, die früher ohne menschengemachte Klimaerwärmung einmal alle 50 Jahre aufgetreten seien, seien heute fünfmal so wahrscheinlich, hieß es in einem Bericht des UN-Nothilfebüros (OCHA) und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) am Montag in Genf.

Bis Ende dieses Jahrhunderts könnten ähnlich viele Menschen an den Folgen zu hoher Temperaturen sterben wie an Infektionskrankheiten oder Krebs, hieß es in dem Bericht, der globale Maßnahmen forderte.

«Die Daten sagen deutlich eine düstere Zukunft voraus», sagte IFRC-Generalsekretär Jagan Chapagain bei einer Pressekonferenz. Schon heute führe Hitze zu Migration, Krankheiten, Hunger, Armut und Tod. Doch im Unterschied zu plötzlich hereinbrechenden Naturkatastrophen könnten sich Gesellschaften auf Hitze vorbereiten.

UN und Rotes Kreuz forderten den Aufbau von Vorhersage- und Warnsystemen, um schon vor dem Beginn von Hitzewellen lokale Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört etwa die Einrichtung von kühlen Aufenthaltsgebäuden in Städten, um Schwangere, Stillende, Kleinkinder und Alte zu schützen. Außerdem sollten laut dem Bericht Vorkehrungen in Kliniken getroffen und die Arbeitszeiten für Tätigkeiten im Freien angepasst werden. Dazu brauche es umfassende Maßnahmenpläne, hieß es in dem Bericht, der als Beispiel die indische Millionenstadt Ahmedabad hervorhob. Dort sei ein Hitze-Aktionsplan in Kraft, der jährlich mehr als 1100 Todesfälle verhindere.

OCHA-Chef Martin Griffiths forderte Industrieländer auf, die Kosten dieser Schutzmaßnahmen zu schultern. «Ärmere Länder, die nicht für diese qualvollen Hitzewellen verantwortlich sind, haben diese Mittel nicht», sagte er einen Monat vor der Weltklimakonferenz in Ägypten.


Bildnachweis: © Luigi Navarra/AP/dpa
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