15. Februar 2022 / Aus aller Welt

Warum bricht die Welle? Bioinformatiker: Sättigungseffekt

Langsam gehen die Infektions-Zahlen zurück. Bei immer mehr genesenen Menschen findet das Corona-Virus womöglich immer weniger Andock-Möglichkeiten. Doch das könnte sich auch schnell wieder ändern.

Das Brechen der Omikron-Welle ist aus Sicht des Bioinformatikers und Expertenrat-Mitglieds Lars Kaderali mit einer Art Sättigungseffekt zu erklären.

«Mit der steigenden Zahl von Genesenen findet das Virus immer weniger Menschen, die noch für eine Infektion empfänglich sind», sagte der Greifswalder Wissenschaftler auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Mit veränderten Regelungen, etwa durch Lockerungen der Corona-Maßnahmen, könnten sich allerdings neue Kontaktnetzwerke ergeben, in denen die Virusverbreitung doch wieder Fahrt aufnimmt. «Der Sättigungseffekt kann also ein Stück weit wieder wegfallen.» In Dänemark beispielsweise stiegen die Zahlen nun wieder.

«Das ist eine dynamische Geschichte. Deshalb sagen wir auch: Nur vorsichtig lockern,» sagte Kaderali, der Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung ist. Auch mögliche Effekte durch die Ausbreitung des Omikron-Subtyps BA.2 seien noch nicht eingepreist - befürchtet wird, dass er die Welle verlängern könnte. BA.2 ist offenbar noch besser übertragbar als die bisher in Deutschland verbreitete Omikron-Untervariante BA.1. Relativ gesichert von einem ruhigeren Fahrwasser ausgehen könne man erst ab etwa April, wenn auch saisonale Effekte die Virusausbreitung bremsen, sagte Kaderali.

Die Zeit der täglich neuen Höchstwerte bei den offiziellen Infektionszahlen in der Omikron-Welle scheint erst einmal vorbei zu sein. Der Trend der vergangenen Tage ist rückläufig. Es könnte allerdings auch sein, dass der Inzidenzrückgang nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen widerspiegelt, sondern Folge eines überlasteten Melde- und Testsystems ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in seinem jüngsten Wochenbericht geschrieben, dass der Höhepunkt der fünften Welle noch nicht erreicht sei.


Bildnachweis: © Julian Stratenschulte/dpa
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