25. August 2021 / Aus aller Welt

Fast jeder zweite Betroffene weiß nichts von Bluthochdruck

Bluthochdruck ist Ursache vieler gefährlicher Herz-Kreislauferkrankungen und nimmt weltweit zu. Doch viele Betroffene wissen gar nichts von ihrer Erkrankung.

Blutdruckmessung bei einer Patientin im Krankenhaus.

Fast jeder zweite Mensch mit Bluthochdruck weltweit weiß nach neuen Studienergebnissen nichts von seiner lebensgefährlichen Krankheit.

Die Zahl der Betroffenen hat sich zwischen 1990 und 2019 auf knapp 1,3 Milliarden Menschen verdoppelt, wie Forscher des Imperial College in London und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Fachzeitschrift «The Lancet» berichten. Es geht um Menschen zwischen 30 bis 79 Jahren. Eine Milliarde Betroffene leben in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.

Aufgrund von Bluthochdruck sterben jedes Jahr 8,5 Millionen Menschen durch Herz- oder Kreislauferkrankungen oder Schlaganfall. Hoher Blutdruck steigert das Risiko von Herz-, Hirn- und Nierenproblemen und gehört zu den häufigsten Todes- und Krankheitsursachen der Welt.

Deutschland gehört der Studie zufolge zu den Ländern mit guter Versorgung. 2019 hatten Südkorea, Kanada und Island die Krankheit am besten unter Kontrolle, gefolgt von den USA, Costa Rica, Deutschland, Portugal und Taiwan. Der Anteil der Männer mit Bluthochdruck ist demnach vor allem in Ungarn, Paraguay und Polen hoch, der Anteil der Frauen in der Dominikanischen Republik, Jamaika und Paraguay.

Durch den Blutdruck wird das Blut im Körper durch die Adern befördert. Er steigt, wenn sich der Herzmuskel zum Pumpen zusammenzieht. Beim Blutdruckmessen zeigt der obere oder systolische Wert den Blutdruck beim Zusammenziehen des Herzens an, wenn der Druck in den Gefäßen am höchsten ist, der untere Wert zeigt den Druck, wenn sich das Herz entspannt. Mediziner sprechen von Bluthochdruck (Hypertonie), wenn die Werte dauerhaft über 140/90 liegen.

Nach Angaben der WHO gibt es gute und günstige Medikamente. Sie hat jetzt Richtlinien mit Behandlungsempfehlungen veröffentlicht. Zu einem gewissen Grad könne man den Blutdruck auch durch Änderung des Lebensstils beeinflussen, sagte Studienleiter Majid Ezzati. Mehr Gemüse und Obst, weniger Salz und mehr Bewegung seien hilfreich.

Dass die Zahl der Betroffenen sich verdoppelt hat, ist nicht etwa auf unzureichende Diagnosen vor rund 30 Jahren zurückzuführen, wie Ezzati betont. Vielmehr habe es schon 1990 in vielen Ländern routinemäßige Blutdruckmessungen bei Gesunden und Kranken gegeben. Es seien Messungen von mehr als 100 Millionen Patienten in 184 Ländern ausgewertet worden.


Bildnachweis: © Christoph Soeder/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock
Polizeimeldung

Kriminalität Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock Am vergangenen Wochenende...

weiterlesen...
Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...

weiterlesen...
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Aus aller Welt

Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

DLRG sieht traurige Entwicklung - Deutlich mehr Badetote
Aus aller Welt

Abkühlung im Wasser - im Sommer sehr willkommen: Das Baden im Meer, in Flüssen und Seen hat Schattenseiten, in diesem Jahr ertrinken viele Menschen. Warum den DLRG-Wasserrettern eines auffällt.

weiterlesen...
DLRG: Zahl der Badetoten deutlich gestiegen
Aus aller Welt

Wenn es draußen heiß wird, suchen viele Menschen Abkühlung am Wasser. Der Badespaß in der Natur birgt Gefahren, immer wieder ertrinken Menschen. Besonders gefährlich: Flüsse und Bäche.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

DLRG sieht traurige Entwicklung - Deutlich mehr Badetote
Aus aller Welt

Abkühlung im Wasser - im Sommer sehr willkommen: Das Baden im Meer, in Flüssen und Seen hat Schattenseiten, in diesem Jahr ertrinken viele Menschen. Warum den DLRG-Wasserrettern eines auffällt.

weiterlesen...
DLRG: Zahl der Badetoten deutlich gestiegen
Aus aller Welt

Wenn es draußen heiß wird, suchen viele Menschen Abkühlung am Wasser. Der Badespaß in der Natur birgt Gefahren, immer wieder ertrinken Menschen. Besonders gefährlich: Flüsse und Bäche.

weiterlesen...