13. August 2022 / Aus aller Welt

Giftanschlag an Darmstädter Uni: Ermittlungen abgeschlossen

Sieben Menschen leiden plötzlich unter Vergiftungserscheinungen, einer schwebt zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Die Ermittler finden auf dem Campus eine toxische Substanz - und dann eine Verdächtige.

Der Campus Lichtwiese der Technischen Universität Darmstadt - vor knapp einem Jahr hatten hier sieben Menschen Vergiftungserscheinungen.

Knapp ein Jahr nach dem Giftanschlag an der Technischen Universität in Darmstadt ist das Ermittlungsverfahren gegen eine 32-Jährige aus Mainz abgeschlossen. «Die Mordkommission hat ihre Arbeit beendet», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, Robert Hartmann, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Das Verbrechen am 23. August vergangenen Jahres in einem Gebäude der Hochschule hatte für Entsetzen gesorgt: Sieben Menschen wurden dabei verletzt, einer von ihnen schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr.

Die Mordkommission mit bis zu 50 Beamten befragte Hartmann zufolge Zeugen im dreistelligen Bereich. Im März gelang den Fahndern der Durchbruch. Die 32-jährige Studentin wurde unter dem Verdacht des versuchten Mordes im Zustand der Schuldunfähigkeit festgenommen und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Als am 23. August 2021 die ersten Menschen Vergiftungserscheinungen zeigten, war ein Großaufgebot von Einsatzkräften auf dem Campus Lichtwiese im Einsatz. Spezialisten entdeckten in Milchtüten und Wasserbehältern eine toxische Substanz.

Den Ermittlern war die Frau schon früh verdächtig erschienen. Durch Zeugenaussagen soll sich dieser Verdacht erhärtet haben. Die Mordkommission stellte schließlich Spuren sicher, die belegen sollen, dass sich die Frau in der Nacht vor der Tat in dem Gebäude L2/01 aufhielt. Auch in Notizen von ihr sollen Mitarbeiter der Universität erwähnt sein. Als Motiv wurde bei der Festnahme vermutet, dass sie sich von Hochschulmitarbeitern verfolgt fühlte.

«Da die Beschuldigte keine Angaben macht, musste der Tathergang von uns rekonstruiert werden», sagte Hartmann. Die Ermittler gehen davon aus, dass die vermutlich verwendeten Chemikalien vom Tatort im weitesten Sinne stammen und die Lebensmittel dort damit kontaminiert wurden. Hinweis auf mögliche Mittäter gebe es nicht.

Wie es nun weitergeht, wollte die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen. «Wir haben eine abschließende Entscheidung getroffen», sagte Hartmann. Deren Inhalt wolle man aktuell aber noch nicht mitteilen, da vor einer Veröffentlichung zunächst die Beschuldigte davon Kenntnis bekommen müsse.


Bildnachweis: © Frank Rumpenhorst/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Sieben „Quereinsteiger“ finden ihren Weg in die Pflege
Aktueller Hinweis

Prämierter Zertifikatskurs der Diakonie-Akademie erleichtert berufliche Umorientierung

weiterlesen...
Asphaltdecke wird saniert
Kreis Gütersloh

Schloß Holte-Stukenbrock. In der zweiten Woche der Osterferien wird von Dienstag bis Samstag (22. bis 26. April) im...

weiterlesen...
Nicht nur etwas für Naschhasen: Der Cheesy Carrot Cake
Rezepte

LIFEWERK aus Harsewinkel präsentiert euch einfaches und leckeres Rezept!

weiterlesen...

Neueste Artikel

Briefträger bringen künftig auch neue Ausweise
Aus aller Welt

Bisher müssen Antragsteller für ein neues Ausweisdokument zweimal zum Amt. Jetzt kann man sich den fertigen Personalausweis oder Reisepass auch schicken lassen - gegen eine Gebühr.

weiterlesen...
«Gerechtigkeit für Lorenz» - Demos nach Polizeischüssen
Aus aller Welt

Fünf Schüsse in der Fußgängerzone: Der tödliche Polizeieinsatz in Oldenburg bewegt viele Menschen - weit über die Stadtgrenze hinaus. Der Grünen-Bundesvorsitzende fordert lückenlose Aufklärung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Briefträger bringen künftig auch neue Ausweise
Aus aller Welt

Bisher müssen Antragsteller für ein neues Ausweisdokument zweimal zum Amt. Jetzt kann man sich den fertigen Personalausweis oder Reisepass auch schicken lassen - gegen eine Gebühr.

weiterlesen...
«Gerechtigkeit für Lorenz» - Demos nach Polizeischüssen
Aus aller Welt

Fünf Schüsse in der Fußgängerzone: Der tödliche Polizeieinsatz in Oldenburg bewegt viele Menschen - weit über die Stadtgrenze hinaus. Der Grünen-Bundesvorsitzende fordert lückenlose Aufklärung.

weiterlesen...