15. Juni 2021 / Aus aller Welt

Zoll entdeckt Rekordmengen Ecstasy und Cannabis

«Tigernüsschen» - in Tüten mit so harmlosen Aufschriften fanden Zollfahnder jetzt Rekordmengen an Drogen. Sie stellen einen beunruhigenden Trend fest.

Der Zoll hat am Flughafen Köln/Bonn Ecstasy-Tabletten und Cannabis sichergestellt.

Rekorddrogenfunde hat der Zoll am Flughafen Köln/Bonn gemacht. In Paketen entdeckten die Fahnder die Drogen im Frachtbereich. «Zum einen in einer Nacht 173.000 Ecstasy-Tabletten, getarnt als Snacks, Nüsse, Gebäck», berichtete Zollsprecher Jens Ahland in Köln.

Die Tüten trugen harmlose Aufschriften wie «Tijger Nootjes» - Niederländisch für «Tigernüsschen». Der Straßenverkaufswert liegt den Angaben zufolge bei 1,3 Millionen Euro.

«Der zweite Großaufgriff waren Cannabissamen», berichtete Ahland. «Samen, mit denen man ein Volumen an Marihuana von 14,7 Tonnen hätte produzieren können. Das hätte einen Straßenverkaufswert von 147 Millionen Euro gehabt. Um diese Menge mal greifbar zu machen: Daraus hätte man für jeden volljährigen Einwohner in Deutschland einen Joint bauen können.» Man hätte mit den Samen 21 Fußballfelder bepflanzen können. Laut Angaben der Versender sollten Atemschutzmasken und Werbeartikel in den Paketen sein. Aber beim Betrachten der Röntgenbilder kamen den Zöllnerinnen und Zöllnern erste Zweifel am Inhalt der Pakete.

Die Mengen seien bisher beispiellos: «Das sind zwei Rekordwerte deutschlandweit», betonte Ahland. «Sowas gab's noch an keinem Flughafen.»

Der Zoll erlebe seit einem guten Jahr einen enormen Zuwachs an Drogenaufgriffen. «Mittlerweile finden wir fast jede Nacht Pakete mit Drogensendungen am Flughafen», berichtete Ahland. «Das Allermeiste davon ist auf dem Weg von einem in ein anderes Land. Was besonders auffällt: die Größenordnung der Einzelsendungen.» Was früher mal ein paar Gramm gewesen seien, seien jetzt schnell mal ein paar Kilo - vor allem auch harte Drogen.

Die personelle Situation werde deshalb entsprechend angepasst, aber auch die Risikoanalyse werde immer besser. «Unsere Schwerpunktkontrollen finden vor allem in der Nacht statt», sagte Ahland. «Darauf richten wir uns ein.» Bereits Anfang des Jahres gingen dem Kölner Zoll bei Kontrollen des Postverkehrs aus den Niederlanden mehr als 5800 Briefsendungen mit knapp 70.000 Cannabissamen ins Netz.


Bildnachweis: © Oliver Berg/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Starte Deine Karriere bei der Sternpark-Gruppe!
Job der Woche

Dein Mercedes-Benz und smart Servicepartner aus Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Fußabdrücke von Arian? - Suche läuft weiter
Aus aller Welt

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde bleibt verschwunden. Auch der bisher größte Einsatz am Wochenende brachte nicht den erhofften Durchbruch. Doch die Suche geht weiter.

weiterlesen...
Nach Geiselnahme am Hamburger Flughafen - Prozess beginnt
Aus aller Welt

Ein Mann entführt seine kleine Tochter und fährt mit ihr zum Hamburger Flughafen. Die Geiselnahme legt den Flugbetrieb für mehr als 20 Stunden lahm. Jetzt beginnt der Prozess.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Fußabdrücke von Arian? - Suche läuft weiter
Aus aller Welt

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde bleibt verschwunden. Auch der bisher größte Einsatz am Wochenende brachte nicht den erhofften Durchbruch. Doch die Suche geht weiter.

weiterlesen...
Nach Geiselnahme am Hamburger Flughafen - Prozess beginnt
Aus aller Welt

Ein Mann entführt seine kleine Tochter und fährt mit ihr zum Hamburger Flughafen. Die Geiselnahme legt den Flugbetrieb für mehr als 20 Stunden lahm. Jetzt beginnt der Prozess.

weiterlesen...