Google DeepMind hat ein neuartiges KI-Modell für die Medizin-Forschung angekündigt, das die Struktur und Interaktionen aller Moleküle des Lebens vorhersagen könne. «AlphaFold 3» gehe über die Berechnung von Proteinen hinaus, erklärte DeepMind, eine Tochter der Google-Holding Alphabet. «AlphaFold 3» liefere besonders genaue Vorhersagen für Interaktionen der Proteine mit anderen Biomolekülen in den menschlichen Zellen. An der Entwicklung des KI-Modells war auch maßgeblich die DeepMind-Tochtergesellschaft Isomorphic Labs aus London beteiligt, die auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Arzneimittelforschung spezialisiert ist. DeepMind hatte zuvor mit «AlphaFold 2» ein Programm entwickelt, das die dreidimensionale Gestalt von Proteinen berechnen kann. Forscher gehen davon aus, dass sich biologische Abläufe im Körper und Krankheiten besser verstehen lassen, wenn man die Gestalt und damit auch die Funktion der Proteine kennt. Im Jahr 2020 erzielte DeepMind einen grundlegenden Durchbruch bei der Vorhersage von Proteinstrukturen. Bislang hätten Millionen von Forschern weltweit «AlphaFold 2» genutzt, um Entdeckungen in Bereichen wie Malaria-Impfstoffe, Krebsbehandlungen und Enzymdesign zu machen. In einem im Journal «Nature» veröffentlichten Artikel stellte DeepMind das KI-System «AlphaFold 3» als ein Modell vor, das die Struktur und Interaktion aller Moleküle des Lebens mit bisher unerreichter Genauigkeit vorhersagen könne. «Bei den Wechselwirkungen von Proteinen mit anderen Molekülarten sehen wir eine Verbesserung von mindestens 50 Prozent im Vergleich zu bestehenden Vorhersagemethoden, und bei einigen wichtigen Kategorien von Wechselwirkungen haben wir die Vorhersagegenauigkeit verdoppelt.» Google DeepMind kündigte außerdem den «AlphaFold Server» an. Dieses kostenlose Tool ermögliche nicht-kommerziellen Forschenden den Zugang zu den Fähigkeiten von «AlphaFold 3», um Modelle biologischer Strukturen zu generieren. Es ermögliche Biologinnen und Biologen, große und komplexe Proteinstrukturen mit wenigen Mausklicks auf dem Bildschirm zu erzeugen. Um das Potenzial von «AlphaFold 3» für die Entwicklung von Arzneimitteln auszuschöpfen, arbeite Isomorphic Labs bereits mit Pharmaunternehmen zusammen.Malaria-Impfstoffe, Krebsbehandlungen und Enzymdesign
Bildnachweis: © -/AlphaFold Protein Structure Database/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
«AlphaFold 3» sagt Struktur aller Moleküle des Lebens voraus
Bislang war es langwierig herauszufinden, was Proteine genau machen. Doch das ändert sich mithilfe Künstlicher Intelligenz gerade rasant. Mit KI soll ein Durchbruch bei der Molekülforschung gelingen.
Meistgelesene Artikel
- 14. Oktober 2025
Verkehrsregelungen zum Pollhansmarkt 2025
Ab sofort gelten Verkehrsregelungen, die alle Besucher beachten sollten
- 22. Oktober 2025
Schüsse in Hannover - Junger Mann stirbt, mehrere Verletzte
Mitten in Hannover fallen Schüsse, ein junger Mann stirbt. Die Polizei sucht mit einem Hubschrauber und Hunden nach Verdächtigen. Was steckt hinter der blutigen Auseinandersetzung?
- 13. Oktober 2025
Spürhunde schlagen bei Suche nach vermisstem Kind auf See an
Auf der Suche nach dem achtjährigen Fabian aus Güstrow schlagen Spürhunde auf einem See am Stadtrand an. Wenn es wieder hell ist, sollen Taucher zum Einsatz kommen.
Neueste Artikel
- 8. November 2025
Neuer Döner-Hype? Tentakel am Spieß sorgt für Wirbel
Mitten in Karlsruhe dreht sich jetzt Oktopus am Spieß. Von den einen gefeiert, von den anderen verurteilt – ist das die Zukunft des Döners?
- 7. November 2025
Mit-Entschlüsseler des Erbguts: US-Forscher Watson gestorben
Gemeinsam mit seinem Kollegen Crick entschlüsselte Watson die DNA und legte den Grundstein für die Gentechnik. Später sorgte er mit rassistischen Aussagen für Empörung. Jetzt ist Watson gestorben.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 8. November 2025
Neuer Döner-Hype? Tentakel am Spieß sorgt für Wirbel
Mitten in Karlsruhe dreht sich jetzt Oktopus am Spieß. Von den einen gefeiert, von den anderen verurteilt – ist das die Zukunft des Döners?
- 7. November 2025
Mit-Entschlüsseler des Erbguts: US-Forscher Watson gestorben
Gemeinsam mit seinem Kollegen Crick entschlüsselte Watson die DNA und legte den Grundstein für die Gentechnik. Später sorgte er mit rassistischen Aussagen für Empörung. Jetzt ist Watson gestorben.

